„Herr, unser Gott, sieh gütig auf deine Gemeinde. Da wir durch Mäßigung den Leib in Zucht halten und Buße tun, schenke unserem Geist die wahre Sehnsucht nach dir.“ (Dienstag der 1. Woche der Fastenzeit, Tagesgebet)

Die Kirche betet auch darum, dass der körperliche Verzicht innerliche Erneuerung bringt und bestätigt dadurch auch die Verbindung des Fastens mit den Früchten des Geistes.

„Herr, unser Gott, im heiligen Opfer, das wir geiern, nimm auch unsere Mühen an, damit der äußere Verzicht, den wir in diesen vierzig Tagen auf uns nehmen, uns durch deine Gnade innerlich erneuere.“ (Donnerstag der 2. Woche der Fastenzeit, Gabengebet)

Dieses Gebet spricht auch ein großes Problem an, worüber Jesus mehrmals zu den Pharisäern gesprochen hat und ihnen dabei vorgeworfen hat, dass sie nur deshalb beten und fasten, um von den anderen gelobt zu werden, ohne dass sie danach trachten, ihr innerliches Leben mit ihren Taten in Einklang zu bringen. Wer betet und fastet, muss um die Gnade des Fastens und Betens bitten, damit das Herz den äußeren Taten folgt. Wenn das nicht der Fall ist, werden sowohl Fasten als auch Gebet in Frage gestellt. Gebet und Fasten müssen das Herz des Menschen auf das Osterfest vorbereiten. Darin liegt ihr ursprünglicher Sinn.

Die Kirche erkennt auch Gottes Sorge für uns sündige Menschen an, indem sie betet:

„Gott, unser Vater, du bist die Quelle des Erbarmens und der Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt uns an. Lass uns Vergebung finden durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe.“ (3. Fastensonntag. Tagesgebet)

Fasten wie auch der Verzicht gibt uns Kraft, befähigt uns zum Gebet und bringt uns Freude.

„Barmherziger Gott, erneuere uns im Geist, durch die Feier der heiligen vierzig Tage, damit wir für dein Wort empfänglich werden, breit zu Gehorsam und Verzicht und einmütig im Gebet.“ (Mittwoch der 3. Woche der Fastenzeit, Tagesgebet)

„Gütiger Gott, in geistlicher Freude begehen wir auch dieses Jahr diese Tage der Buße. Gib, dass wir aus dem österlichen Geheimnis leben, damit uns sein voller Gnadenreichtum zuteil wird.“ (Samstag der 3. Woche der Fastenzeit, Tagesgebet)

Die Andacht zur Fastenzeit bzw. Fasten, Gebet und Taten der Liebe befähigen die Menschen, zu Zeugen und Boten der Rettung in der Welt zu werden, die Umkehr zu erleben, sich in guten Taten zu bestätigen und geheilt zu werden.